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Gründe, warum Hal Finney nicht Satoshi Nakamoto sein kann


  • Jameson Lopp, Co-founder der Bitcoin-Verwahrungsfirma Casa, trägt neue Evidenz zusammen, die belegt, dass Hal Finney nicht Satoshi Nakamoto sein kann.
  • Seit Jahren wird spekuliert, dass der verstorbene Informatiker Hal Finney Bitcoin erschaffen hat. Er war die erste Person neben Satoshi, die die Bitcoin-Software heruntergeladen und ausgeführt hat, und er war der erste Empfänger von Bitcoin.
  • Wird das Geheimnis um die Identität Satoshi's jemals gelüftet werden?

Wie neu aufgetauchte Beweise zeigen, nahm der Bitcoin-Pionier Hal Finney an einem 10-Meilen-Rennen teil, während Satoshi Nakamoto E-Mails beantwortete und Bitcoin-Transaktionen durchführte.

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Seit Jahren wird spekuliert, dass der verstorbene Informatiker Hal Finney Bitcoin erfunden hat. Er war die erste Person neben Satoshi, die die Bitcoin-Software heruntergeladen und ausgeführt hat, und er war der erste Empfänger von Bitcoin. Finney leugnete diese Theorie jedoch bis zu seinem Tod im Jahr 2014.

Jameson Lopp, ein selbsternannter Cypherpunk und Mitbegründer der Bitcoin-Verwahrungsfirma Casa, glaubt ebenfalls nicht an diese Spekulation. In einem Blogbeitrag vom 21. Oktober teilte Lopp neue Beweise, die weitere Zweifel an der Theorie aufkommen lassen.

Hal Finneys 10-Meilen-Lauf

Lopps Hauptbeweis bezieht sich auf einen 10-Meilen-Lauf in Santa Barbara, Kalifornien, am Samstag, dem 18. April 2009.

Laut den Renndaten nahm Finney am "Santa Barbara Running Company Chardonnay 10 Miler & 5K" teil, startete um 8:00 Uhr Pacific Standard Time und beendete das Rennen 78 Minuten später - also um 9:18 Uhr.

Hal Finney Rennergebnisse in Santa Barbara, Quelle: https://archive.is/46t9A
Hal Finney Rennergebnisse in Santa Barbara, Quelle: https://archive.is/46t9A

Während Finney sich in besagtem Wettlauf befand, sendete Satoshi Nakamoto E-Mails an einen der ersten Bitcoin-Entwickler, Mike Hearn.

"Es stellte sich heraus, dass der frühe Bitcoin-Entwickler Mike Hearn während dieser Zeit mit Satoshi hin und her mailte", erklärte Lopp und bezog sich dabei auf archivierte E-Mails, die Hearn in der Vergangenheit öffentlich gemacht hatte.

Was können wir aus all dem schließen? Satoshi schickte um 9:16 Uhr eine E-Mail an Mike - 2 Minuten bevor Hal die Ziellinie überquerte.

Dass Hal Finney während den 78 Minuten, die er auf der Strecke verbrachte, auch nur in irgendeiner Form mit einem Computer interagierte, ist mehr als unwahrscheinlich. So lässt sich mit großer Sicherheit sagen, dass er nicht Satoshi Nakamoto sein kann.

Lopp stützt diese These mit weiteren Indizien.

Die Bitcoin Transaktion

Die von Hearn veröffentlichten E-Mails zeigen zudem, dass Satoshi mehrere Bitcoin-Transaktionen an ihn gesendet haben soll. Lopp verweist darauf, dass sich die Aussagen in den E-Mails auch mit On-Chain-Daten belegen lassen.

Wie aus dem E-Mail-Austausch hervorgeht, schickte Satoshi 32,5 BTC an Mike Hearn über die Transaktion 6a679898780f5d99f0ffa12573b855e0dc470956406eb8b82690b688fa19200f, die in Block 11.408, am 18. April 2009 um 8:55 Uhr bestätigt wurde. Satoshi antwortete dann 20 Minuten später auf Mikes E-Mail.

Der vorherige Block (11.407) wurde um 8:28 Uhr pazifischer Zeit gemined, daher wurde die Transaktion wahrscheinlich in dem Zeitfenster zwischen 8:28 Uhr und 8:55 Uhr von Satoshi erstellt, signiert und übertragen - so fällt die Signierung der Transaktion ebenfalls in den Zeitraum des 10-Meilen-Rennens.

Weiteres Indiz: Singularity Summit 2010

Hal besuchte den Singularity Summit in San Francisco am 14. und 15. August 2010. Folgender Post von Finney' Frau erschien wenige Tage später und gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand Finney's, welcher nach Aussagen seiner Frau zu diesem Zeitpunkt kaum noch in der Lage ist, vernünftig eine Tastatur zu verwenden:

"Im vergangenen Jahr mussten Hal und ich unsere Prognosen für unsere gemeinsame Zukunft völlig umstellen. Bei Hal wurde ALS (Amyotrophe Lateralsklerose, in den USA besser bekannt als "Lou-Gehrig-Krankheit") diagnostiziert. Seit seiner Diagnose im August 2009 hat sich Hal körperlich auf sehr offensichtliche Weise verändert. Sein Sprechen ist langsam, leise und mühsam geworden. Sein Tippen hat sich von rasanten 120 WPM zu einem trägen Fingerhacken entwickelt.

Sein wöchentliches Laufen (50-60 Meilen pro Woche im Februar 2009) ist seit November 2009 nicht mehr möglich, und jetzt bewegt sich Hal in einem motorisierten Rollstuhl fort. Das Essen, das früher immer ein Vergnügen war, ist jetzt eine Herausforderung - es erfordert viel Konzentration, um nicht zu ersticken. Die jüngste und besorgniserregendste Manifestation der Schwächung von Hal's willentlichen Muskeln ist seine Atmung. Alle diese Veränderungen betreffen jedoch Hal's Körper.

Die Maschine, die Hal's Gehirn durch efferenten Output steuert, um mit der Umwelt zu interagieren. Im Inneren ist er derselbe brillante Kerl, den ich schon seit mehr als der Hälfte meines Lebens kenne." - Quelle: https://blog.lopp.net/

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Während des Summits, also am 14. und 15. August 2010, war Satoshi jedoch sehr aktiv, was anhand von 4 Code-Check-Ins und 17 Forenbeiträgen in diesem Zeitraum sichtbar wird.

Dass Hal in diesem Zeitraum auf dem Summit unterwegs war und zudem zunehmend durch seine Krankheit eingeschränkt wurde, ist ein weiteres Indiz dafür, dass er wohl kaum selbst für die Code-Check-Ins und Forenbeiträge von Satoshi verantwortlich sein kann.

Fazit: Identität von Satoshi Nakamoto bleibt ein Mysterium

Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bleibt weiterhin ungeklärt. Auch Hal Finney, der lange als heißer Kandidat gehandelt wurde, kann laut der Analyse von Lopp nicht Satoshi sein.

Einige gehen davon aus, dass es sich bei Satoshi Nakamoto nicht um eine einzelne Person, sondern viel mehr eine Gruppe handelt, Jameson Lopp teilt diese Ansicht jedoch nicht:

"In all der Zeit, in der ich über Satoshi recherchiert habe, bin ich noch auf keinen Beweis gestoßen, der darauf hindeutet, dass es eine Gruppe war. Wenn es eine Gruppe war, dann arbeiteten sie alle nach demselben Schlafplan, der sich in Code Commits, E-Mails und Forenbeiträgen widerspiegelt."

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Die Suche nach der wahren Identität des legendären Bitcoin-Erfinders geht also weiter. Wie Lopp anmerkt, ist aber genau diese Ungewissheit auch eine große Stärke und es wäre vermutlich das Beste, wenn die Identität Satoshi's geheim bleibt.

Bitcoin ist besser dran, wenn die Identität von Satoshi unbekannt bleibt. Ein Mensch kann kritisiert und politisch angegriffen werden. Ein Mythos wird dem Test der Zeit standhalten.

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Author: Dennis Huffman

Last Updated: 1698752162

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Name: Dennis Huffman

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